Sportkindergarten eröffnet im September 2023

07.05.2022
Heddesheim - Am Freitag fand der erste Spatenstich für das sechs Millionen Euro teure Projekt statt.

Die Projektbeteiligten, darunter Bürgermeister Michael Kessler (4. v. r.) und sein designierter Nachfolger Achim Weitz (r.), griffen in der Heddesheimer Ahornstraße zum Spaten. Die Trägerschaft des Sportkindergartens übernimmt die SG Heddesheim. Foto: Dorn

Rhein-Neckar-Zeitung: 07. Mai 2022 | RNZ online (mpt)

Heddesheim. (mpt) Es ist ein Großprojekt, das Noch-Bürgermeister Michael Kessler spürbar stolz seinem Amtsnachfolger Achim Weitz übergibt: Der Sportkindergarten in Heddesheim soll künftig die Bewegungsmöglichkeiten für Kita-Kinder in den Mittelpunkt stellen. Zugleich kann das nachhaltige Gebäude in Holzbauweise nachmittags von Vereinen genutzt werden. Sechs Millionen Euro werden in die neue Einrichtung im Sportzentrum investiert. Am Freitagvormittag erfolgte der erste Spatenstich. Auch die Ziele sind sportlich: Im September 2023 ist die Eröffnung der fünfgruppigen Kita geplant.

Ein Bagger gräbt mit seiner schweren Schaufel bereits die ersten Löcher. Viele Vertreter des Gemeinderats und Beteiligte des Kita-Projekts begutachten die ersten Veränderungen. Die beiden Bolzplätze zwischen Vereinsgaststätte und Tennishaus sind verschwunden. Dank eines großen Plakats erhält man schon eine Ahnung, wie die insgesamt 160 Quadratmeter große Fläche bald mit Leben gefüllt sein wird. "Die Kinderbetreuung ist ein zentrales Thema in unserer Gemeinde. Gerade durch unsere Neubaugebiete wächst der Bedarf, auch die Schulen und Kitas infrastrukturell fortzuentwickeln", betont Kessler.

Bereits im November 2020 wurde daher der Grundsatzbeschluss für die neue Kita gefasst, die in ein großes sportliches Angebot eingebettet wird. Vom Hallenbad über den Badesee, vom Minigolf bis zur Tennisanlage oder Schlittschuhbahn liegt alles fußläufig in der Nähe. Die SG Heddesheim übernimmt die Trägerschaft – und erhofft sich dadurch eine besondere Nachwuchsarbeit. "Wir lernen unsere künftigen Vereinsmitglieder jetzt schon ein paare Jahre früher kennen", sagt Wolf-Günter Janko, der Vorsitzende der Interessensgemeinschaft Sport.

Aber auch die Kita selbst wird sehr bewegungsorientiert gestaltet. Mit einem großzügigen Garten, einem Hang für Rutsche und Klettergerüst sowie einer "pfiffigen" Laufbahn. "Hier werden die neuen Leichtathletikstars geboren", sagt Kessler schon mal spaßeshalber voraus. Derzeit müssen sich die Kinder jedoch noch in Geduld üben. Manche werden bis zum Einzug wohl auch schon in der Schule sein. Das hält sie jedoch nicht davon ab, mit Bauhelmen, gelben Westen und ein paar Spielbauklötzen im Gepäck, "Wer will fleißige Handwerker sehen?" zu singen und auch beim Spatenstich kräftig mit anzupacken.

"Die Kinder sollen spielerisch an den Sport herangeführt werden, ohne ihre anderen kindlichen Bedürfnisse zu vernachlässigen", freut sich auch Thomas Lückgen, Geschäftsführer des beauftragten Architektur-Büros "Werkum" auf die Realisierung. Obschon Holz zu einem teuren Gut geworden ist, werde man mit dem Bau gerade auch aufgrund seiner doppelten Nutzung nachhaltig profitieren.

Mit Patricia Ternes wurde bereits eine Leiterin für die Sport-Kita gefunden. "Anlehnend an die Arbeiten im kommunalen Kindergarten, werden Sport und Bewegung tatsächlich mehr im Fokus stehen und sich die Tagesabläufe ein wenig ändern", verrät sie. Der Trimm-dich-Pfad soll regelmäßig besucht und bei den Sportvereinen reingeschnuppert werden. Aber auch nach Kita-Schluss wird das neue Gebäude – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – genutzt. Auf 30 Jahre ist ein Vertrag angelegt, der die SG Heddesheim zur Nutzung der Räumlichkeiten berechtigt. Mit Kosten in Höhe von 650.000 Euro ist der fusionierte Verein deshalb an dem Projekt beteiligt. Eine enorme Summe – auch für einen Verein, dessen Mitglieder-Tendenz mit derzeit fast 1800 Personen stark nach oben zeigt. Eine große Last kann jedoch die Dietmar Hopp Stiftung von den Schultern nehmen: Ganze 450.000 Euro wird die Stiftung beisteuern. "Die Verweilzeiten in Kitas werden immer länger, auch wir wollen Akzente setzen und einen Mehrwert schaffen", sagt Janko über die besondere Herausforderung. Auch die beiden Tartan-Bolzplätze sind nicht ganz vergessen: Sie sollen durch eine überdachte Freizeitanlage zwischen Hallenbad und Tennishalle ersetzt werden.

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