Weichen für Fusion sind gestellt

26.07.2021
Heddesheim: Mitgliederversammlung der TG billigt Zusammenschluss mit ATB / Besondere Konstruktion bringt steuerliche Vorteile

Der Vorstand (v.l.): Wolf-Günter Janko, Matthias Bauer, Peter Scholl und Hermann Bauer. © Martin Tangl

Mannheimer Morgen: 26. Juli 2021 | Von Martin Tangl

Es herrschten Harmonie und Aufbruchstimmung am Freitagabend im Heddesheimer Bürgersaal: Denn sämtliche wichtigen Beschlüsse auf der Jahreshauptversammlung der Turngemeinde (TG) Heddesheim fielen einstimmig. Alle 40 Männer und Frauen sprachen dem Vorsitzenden Wolf-Günter Janko, dem gerade wiedergewählten Beauftragten für die Finanzen und die Geschäftsführung, Herrmann Bauer, sowie dem frisch gekürten zweiten Vorsitzenden Matthias Bauer das Vertrauen aus. Auch der Leiter des Wirtschaftsausschusses, Peter Scholl, wurde ohne Gegenstimme in seinem Amt bestätigt.

Und schließlich fand eine Satzungsänderung, mit der die anstehende Fusion mit dem Arbeiter-Turnerbund (ATB) zum Jahresende erst möglich wird, ebenfalls einhellige Zustimmung. „Hier wurde in schwierigen Zeiten ganz hervorragende Arbeit geleistet - sowohl vom Vorstand als auch in den Abteilungen“, würdigte TG-Mitglied Dieter Ries das Engagement der TG-Familie während der Corona-Zeit.

Für die Fusion sind die Weichen gestellt, seit Dezember 2019 wurde der Verschmelzungsvertrag in 23 gemeinsamen Sitzungen vorbereitet. Janko glaubt sogar, dass die beiden Vereine vielleicht schon eine gemeinsame Weihnachtsfeier ausrichten können. Spätestens zum Neujahrsempfang 2022 der Gemeinde soll die TG im ATB aufgegangen sein, mit neuem Namen und neuem Logo. Wie schon vor einer Woche auf der Hauptversammlung des Arbeiter-Turnerbunds erläutert (wir berichteten), hat der Wechsel der TG zum ATB steuerliche Gründe. „Ein neuer Verein, in dem beide aufgehen, würde 35 000 Euro kosten, die jetzige Lösung etwa 10 000 Euro“, rechnete Janko vor. Eine Erhöhung der Mitgliedbeiträge schloss er bis 2023 aus. Für beide Klubs sei klar, die Fusion selbst erfolge nicht aus finanziellen Gründen. Der TG-Kassenbericht von Hermann Bauer untermauerte in schwierigen Zeiten die finanzielle Leistungsfähigkeit der Turngemeinde.

Bis jedoch juristisch und satzungsmäßig die neue Konstruktion im Vereinsregister eingetragen und endgültig beschlossen ist, dauert es voraussichtlich bis Dezember. Zumindest aber sind sich die Gremien sowie die beiden Mitgliederversammlungen einig. „Wie gut wir miteinander können, zeigt sich ja bereits im Handball“, betonte der TG-Vorsitzende die Vorzüge der gemeinsamen SG Heddesheim. Offen, respektvoll und konstruktiv werde man in Zukunft zusammenarbeiten, Kraft und Rückendeckung der Gemeinschaft sowie die Ressourcen eines großen Sportvereins nutzen. Auch dem geplanten Sport-Kindergarten unter Führung des neuen Vereins komme diese Fusion zugute. Von Engagement, Leistungsfähigkeit und Selbstbewusstsein der TG-Abteilungen mit zusammen mehr als 1300 Mitgliedern zeugten gerade in Corona-Zeiten die verschiedenen Abteilungsberichte. „Unser Sportbetrieb war von der Pandemie geprägt“, bedauerte Janko. Auch das sonst so aktive Vereinsleben sei abwechselnd von Lockdowns und Restarts bestimmt worden.

Fehlende Wettkampfpraxis

Schwimm-Abteilungsleiterin Silvia Wiltzsch sowie ihre Mitstreiterinnen aus den anderen Sportarten Gaby Embach (Gymnastik), Holger Badent (Handball), Fred Rennig (Herzsport), Heike Kayser (Karate) und Heidi Kessler (Tunen und Tanz) beklagten mangelnde Wettkampfpraxis, ausgefallene Spiele und wenig Trainingsmöglichkeiten. „Aber wir kommen in alter Stärke zurück“, kündigte Heike Kayser an. Im Löwen-Cup vom 30. Juli bis 1. August wollen die Handballer dafür ein Zeichen setzen.

Der Artikel im mannheimer-morgen.de

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