Sport-Kita in Heddesheim kostet rund 5,6 Millionen Euro

03.08.2021
Heddesheim - Kinderbetreuung

So stellen sich die Architekten von werk.um Darmstadt den neuen Sport-Kindergarten in Heddesheim vor. © werk.um

Mannheimer Morgen: 03. August 2021 | Von Anja Görlitz

Heddesheim. Der Bau des neuen Sport-Kindergartens in Heddesheim wird wohl deutlich teurer als angenommen: Wie aus der im Gemeinderat vorgelegten Kalkulation des Darmstädter Architekturbüros werk.um hervorgeht, muss die Gemeinde für das Projekt im Sportzentrum rund 5,6 Millionen Euro in die Hand nehmen - rund 1,4 Millionen Euro mehr als zu Beginn der Planung veranschlagt.

Wie Bürgermeister Michael Kessler ausführte, liegt das zum großen Teil an der Baupreisentwicklung, zumal das neue Gebäude zwischen ATB und TG in Holzbauweise entstehen soll. Man gehe aber davon aus, dass sich die Preise bis Jahresende etwas erholen dürften: „Das könnte sich bei den Ausschreibungen auswirken.“ Zum anderen hätten auch die eigenen Vorstellungen und Ansprüche die Kosten nach oben getrieben. So soll für das angestrebte Sport-Konzept ein größerer, teilbarer Bewegungsraum geplant werden, der außerhalb der Kita-Öffnung auch von Vereinen genutzt werden kann. Überdies ist nun auch eine Photovoltaik-Anlage mit eingeplant. All dies war zunächst noch nicht berücksichtigt. „Die erste Schätzung ging von einem vorgegebenen Raumprogramm aus“, erläuterte Kessler: „Wir wollen aber einen Zusatznutzen anbieten.“

Bei einer Kostensteigerung von 1,4 Millionen Euro müsse man jedoch „noch mal gemeinsam kritisch draufschauen“, sagte er auch in Richtung von ATB und TG, die als bald gemeinsamer Verein die Kita betreiben wollen.

Weitere Fördermöglichkeiten?

So sollten etwa Möglichkeiten geprüft werden, die durch das Sportkonzept zusätzlich benötigten Mittel über die Vereinsseite zu beschaffen, beispielsweise mit Hilfe von Partnern, die das Projekt unterstützen.

Einen ersten Gebäudeentwurf hierzu präsentierten im Rat die werk.um-Architekten Erhard Botta und Lena Marlatt. Erschlossen würde der eingeschossige Kindergarten für fünf Gruppen demnach von der Ahornstraße aus. Vorgesehen sind auf dieser Seite ein Eingangshof und ein separater Zugang zu den Bewegungsräumen. Die Gruppenräume und Außenspielflächen liegen in Richtung Süden. Vor- und Rücksprünge sollen die Fassade gliedern, den Kindern bei der Orientierung helfen und Schatten spenden. Die Holzverkleidung sei so gut wie wartungsfrei. Jalousien und eine Wärmeschutzverglasung sollen vor Hitze schützen. Die Bewegungsräume werden mit 3,50 Meter etwas höher als die übrigen Räume (2,80 Meter), damit sie sich für verschiedene Sportarten eignen. Gleichwohl ist dort nicht alles möglich, so zum Beispiel kein Ballsport. „Es geht hier um Gymnastik, Yoga, Senioren- und Kindersport“, zählte Kessler Nutzungsmöglichkeiten auf. Alles andere würde noch viel höhere Kosten verursachen.

Nach Möglichkeit soll die Kita von Anfang an an das neue Wärmenetz im Sportzentrum angeschlossen werden. Beide Großprojekte laufen allerdings „relativ parallel“, wie Kessler ausführte. Möglicherweise müsse es eine kurzfristige Zwischenlösung mit einem mobilen Heizgerät geben. Der Zeitplan für die Umsetzung ist „straff“, wie Architekt Botta sagte: Baubeginn soll ab Januar 2022 sein, Inbetriebnahme der Kita 14 Monate später, im März 2023. „Wir müssen bei der Vorbereitung alle Chancen nutzen, um Zeitfenster zu optimieren“, unterstrich Kessler.

Der Gemeinderat begrüßte die Planung. Die 5,6 Millionen Euro seien „schwere Kost“, räumte CDU-Fraktionschef Martin Kemmet ein. Wie er setzt auch SPD-Sprecher Jürgen Merx auf weitere Fördermöglichkeiten. Vom Konzept abrücken will aber niemand: „Lassen Sie uns das Ding angehen“, sagte Merx.

Bericht im mannheim.morgen.de

© Anja Görlitz Redaktion Redakteurin Neckar-Bergstraße

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