Kessler gibt zum Abschluss noch einmal Vollgas

25.02.2022
Heddesheim: Dritte Sitzung des Gemeinderats innerhalb eines Monats / Freilufthalle soll „Heddesheim-Arena“ heißen

Nicht nur Fußball kann in der neuen Heddesheim-Arena gespielt werden, auch für andere Sportarten wird die Freilufthalle offen sein. © McArena

Mannheimer Morgen: 25. Februar 2022 | Von Hans-Jürgen Emmerich

Wenige Wochen vor Ende seiner Amtszeit gibt Heddesheims Bürgermeister Michael Kessler noch einmal richtig Gas. Bei der dritten Sitzung des Gemeinderats innerhalb von vier Wochen sind am Mittwoch weitere Entscheidungen gefallen, um das ehrgeizige Investitionsprogramm für das Jahr 2022 durchziehen zu können.

Die erste Großmaßnahme beginnt am kommenden Mittwoch mit einem offiziellen Spatenstich. Das Sportzentrum mit einer Reihe von kommunalen Liegenschaften erhält ein Nahwärmenetz. Dacharbeiten wurden für rund 33 000 Euro an die Zimmerei Kilian in Weinheim vergeben, beim Rohbau hob der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung die Ausschreibung auf. Statt der geschätzten 93 000 Euro sollten sie 153 000 Euro kosten. Jetzt will Kessler freihändig vergeben, sofern die Auftragssumme maximal 20 Prozent über dem Ansatz liegt. Positiv war hingegen das Ergebnis bei der technischen Ausrüstung, die mit knapp 440 000 Euro fast 13 Prozent unter der Schätzung lag. Dieser Auftrag geht an die Firma Maxeiner in Nastetten (Westerwald). Die Vergaben erfolgten einstimmig, bei einer Enthaltung von Günter Heinisch (Grüne).

Ebenfalls im Sportzentrum erhält Heddesheim jetzt seine eigene Arena, die auf Vorschlag von Kessler auch den Namen der Gemeinde tragen soll. Gebaut wird die rund 500 000 Euro teure Freilufthalle von der Firma MacArena, die unter anderem in Heidelberg-Rohrbach bereits eine solche errichtet hat. Das Projekt steht im Zusammenhang mit dem Neubau der Sportkita, für den mehrere Kleinspielfelder wegfallen. „Wir wollen als Ersatz einen Mehrwert schaffen“, sagte Kessler. Das könne auch neue Nutzer erschließen und stelle sicher eine Aufwertung für das gesamte Sportgebiet dar.

Mit einer Präsentation des Herstellers und zwei kurzen Videos zeigte Kessler die Vorteile dieser Lösung auf. Der Systemanbieter liefere alles aus einer Hand, die Bauzeit sei kurz, der Unterhaltungsaufwand niedrig. Der Boden werde für alle Sportarten geeignet sein, nicht nur für Fuß- oder Handball. Pfiffig ist auch die kompakte Bauweise. So dienen die Tore für Ballspiele gleichzeitig als Ein- und Ausgang. „Das ist wirklich eine multifunktionale Sache für alle Sportarten“, schwärmte der Bürgermeister. Buchungen von Nutzungszeiten sollen per Handy und App möglich sein, über Konditionen dafür müsse noch geredet werden, kündigte Kessler auf Nachfrage aus dem Rat an.

Steigende Stahlpreise sorgen auch hier für höhere Kosten, die laut Kessler insgesamt über den Ansatz im Haushalt hinausgehen. Man hoffe aber auf einen Zuschuss von 70 000 Euro. „Ich finde es wirklich toll. Man hat das Gefühl, die Fläche hat auf diese Lösung gewartet“, schwärmte der Bürgermeister.

Aufwertung für Sportzentrum

Neben Nachfragen zu Details gab es auch aus dem Gemeinderat nur positive Resonanz. Daniel Reinhard (CDU) sprach von einer Aufwertung und optimalen Ergänzung des Sportzentrums. Die Solaranlage auf dem Dach passe hervorragend in die neue Infrastruktur. Im Zuge des Nahwärmenetzbaus werden laut Kessler überall Strom- und Glasfaserkabel verlegt. „Wir wollen Gas geben“, kündigte er an und äußerte die Hoffnung, dass der Sportbetrieb bereits bis Ende des Jahres laufen werde. Eine Herausforderung auch für die Baustellenlogistik, wie Kessler bemerkte: „Da wird ja alles aufgegraben.“

Der Artikel im mannheimer-morgen.de

© Hans-Jürgen Emmerich Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

Partner und Unterstützer