Gemeinsam in Bewegung bleiben

25.04.2022
Heddesheim: Neue Sportgemeinschaft (SG) wählt erstmals ihren Vorstand / Kinder und Jugendliche besonders im Blick / "Nicht verwalten, sondern gestalten"

Der neue Vorstand der SG Heddesheim (v.l.): Gertrud Jöst, Matthias Bauer, Vorsitzender Wolf-Günter Janko und Michael Schuster. © Martin Tangl

Mannheimer Morgen: 25. April 2022 | Von Martin Tangl

Zufrieden und durchaus ein bisschen stolz blicken Wolf-Günter Janko und Michael Schuster am Freitagabend im Bürgersaal in die Runde. Einstimmig und mit großem Applaus haben 64 Mitglieder der zum Jahresanfang aus den traditionellen Sportvereinen ATB und TG fusionierten SG Heddesheim auf der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung der Sportgemeinschaft ihren gemeinsamen Vorstand gewählt. Janko, der frühere Vorsitzende der Turngemeinschaft, führt nun die SG. Schuster, bis dahin Chef des Arbeiter-Turnerbundes, ist zusammen mit Gertrud Jöst und Matthias Bauer Stellvertreter.

„Wir haben seit zwei Jahren sehr intensiv an der Fusion gearbeitet und sind jetzt auf einem gemeinsamen Level angekommen“, betont Janko gegenüber dieser Redaktion. Und seinen Mitgliedern ruft er nach der gut dreistündigen Versammlung zu: „Wir wollen jetzt nicht nur verwalten, sondern gestalten - für eine aktive Sportgemeinschaft. Wir bleiben in Bewegung!“

„Wir hatten einen sehr konstruktiven Plan - und unsere Zusammenarbeit war ausgesprochen vertrauensvoll“, lässt Janko im Gespräch mit dem MM-Reporter den Fusionsprozess noch einmal kurz Revue passieren. Sehr früh hätten TG und ATB auf Zukunftsperspektiven umgeschaltet und damit eine solide Basis für den Zusammenschluss geschaffen. Das bestätigt auch Schuster: „Das hat sich in all den Mitgliederversammlungen gezeigt, die die Verschmelzung begleitet haben.“ Und auch das achtköpfige Projekt-Team habe im Vorfeld der Fusion immer sehr konstruktiv zusammengearbeitet. Auch Kassenprüfer Hans Edinger lobt „die vereinshistorische Zusammenführung“ von TG und ATB. Die Sportgemeinschaft, von neuen Ideen geprägt, sei nun in der Gemeinde angekommen. Mit Blick auf die „gute finanzielle Basis des neuen Vereins“ mit seinen aktuell 1746 Mitgliedern habe der Vorstrand „den Dampfer SG super durch das Jahr gesteuert“.

Derzeit 1746 Mitglieder

Jetzt hoffen in Zeiten der Corona-Pandemie nicht nur Hans Edinger, sondern alle Abteilungsleiter und Abteilungsleiterinnen der neuen SG-Familie mit den zahlreichen Sportangeboten, „dass jetzt wieder das normale Vereinsleben beginnt“.

„Die Fusion hat gerade im Kinder- und Jugendbereich problemlos funktioniert“, berichtet Heidi Kessler aus ihrer Abteilung „Turnen und Tanzen“. Silvia Wiltzsch freut sich für ihre Schwimmer, „dass wir endlich wieder zurück ins Hallenbad, ins Wasser können!“ „Endlich geht’s wieder los“, kündigt auch Erich Muchow an, dessen Truppe im Kampfsport „Modern Arnis“ aktiv ist. Ob Handball, Gymnastik, Herz-, Lungen- und Reha-Sport, Karate, Kegeln oder Leichtathletik - seit März haben nach den Lockerungen der Corona-Bedingungen fast überall die sportlichen Aktivitäten der SG wieder begonnen. Im Angebot für Freizeit-Sportler sind zum Beispiel auch Badminton oder Beach-Volleyball am Badesee. „Mit viel Rückenwind“, rechnet Janko in den kommenden Monaten, dafür hätten alle Abteilungen „die Rückendeckung des Vorstands“.

Dabei liegt der Fokus der Sportgemeinschaft ganz besonders auf dem Kinder- und Jugendbereich. Nicht nur in den einzelnen Sparten wird auf den Nachwuchs gesetzt, auch der künftige Sportkindergarten biete der SG „eine historische Chance“ wie Bürgermeister Michael Kessler betont. Der neue Verein soll die Einrichtung betreiben, die aktuell im Heddesheimer Sportgelände entsteht. Fünf Gruppen mit 15 festen Mitarbeitern sollen hier künftig sportbegeisterte Kinder betreuen. „Ein Vorzeigeprojekt, damit steigt die SG in Regionen auf wie nur wenige Vereine“, sagt Kessler. Und er versichert der neuen Vorstandschaft: „Wir werden die vertraglichen Regelungen so gestalten, dass es für Euch kein Harakiri-Unternehmen wird. Wir stehen hier als Gemeinde voll dahinter.“ Wolf-Günter Janko hofft nun, dass trotz der aktuellen Herausforderungen und Unwägbarkeiten in der Baubranche der Sportkindergarten bis zum Schuljahresbeginn im September 2023 bezogen werden kann.
© Martin Tangl Autor

Der Artikel im mannheimer-morgen.de

| ©MM Kommentar:  Martin Tangl  zieht ein positives Fazit der SG-Fusion

Für die Zukunft gewappnet  

Mit der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung der neuen Sportgemeinschaft (SG) Heddesheim hat die Fusion von Arbeiter-Turnerbund (ATB) und Turngemeinschaft (TG) ihren erfolgreichen Schlusspunkt erreicht. Die Protagonisten der Verschmelzung der beiden Traditionsvereine haben es tatsächlich geschafft, was noch vor gar nicht langer Zeit völlig unmöglich schien. Früher war man in Heddesheim entweder in der ATB oder in der TG - und hat sich mitunter misstrauisch beäugt. Doch nun ist ein Prozess abgeschlossen, der 1993 mit dem Zusammenschluss der beiden Handball-Abteilungen begonnen hat und jetzt in einer hoffentlich starken Sportgemeinschaft mündet. Die Voraussetzungen dafür sind geschaffen.

Keine Frage, zuerst herrschte durchaus Skepsis in den Vereinen, ob eine Fusion überhaupt funktionieren kann? So ein Zusammenschluss muss zahlreiche Herausforderungen meistern. Nicht nur rechtliche und finanzielle Fragen sind zu klären, auch die Mitglieder müssen mitgenommen und überzeugt werden. Das ist dem Fusionsteam gelungen, öffentliche Querschüsse der Traditionalisten blieben aus, Entscheidungen in den Versammlungen von ATB und TG fielen weitgehend einstimmig und ohne Streit.

Und als jetzt die altgedienten Vorstandsmitglieder Hermann Bauer, Reiner Lang und Theo Geiger verabschiedet wurden, spendete die Versammlung - ob ehemals TG oder ATB - im Bürgerhaus stehend donnernden Applaus. Im neuen Verein herrscht tatsächlich Harmonie!

Solides Fundament

Die SG und ihre zahlreichen Abteilungen stehen damit auf einem soliden Fundament. Dazu kommen aktive Funktionäre, engagierte Übungsleiter, eine gute Kinder- und Jugendarbeit sowie mit Johannes Sonntag ein fest angestellter Sportlehrer für innovative Ideen. Damit ist die Sportgemeinschaft gut aufgestellt für die sicher nicht einfachen Herausforderungen der Zukunft. Mit dem Betrieb des neuen Sportkindergartens wartet bereits die nächste höchst anspruchsvolle Aufgabe für die SG-Familie.

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